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Sind Sie als Führungskraft wirksam?

von ARKM Zentralredaktion

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Thomas Krings gilt als Game Changer beim Thema Führung. Seine Thesen finden Beachtung in den Chefetagen namhafter Unternehmen. In seinem Podcast „Fokus Führung“ teilt er sein Wissen und gibt wertvolle Impulse. Grund genug, ihn im Wirtschaftstelegraph zum Kolumnisten zu machen. Viele seiner Texte basieren auf seinem Podcast, den es hier auch zum Nachhören gibt. Er teilt hier Führungswissen für Leader von morgen.
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Was soll heute Abend anders sein als jetzt?

In meinen Seminaren und Workshops für Führungskräfte beginne ich immer mit der Frage: Was soll heute Abend anders sein als jetzt?
Es kommen in den seltensten Fällen spontane Antworten, meist schaue ich in ratlose Gesichter. Selbst wenn ich noch warte und den Teilnehmern Zeit zum Nachdenken lasse, kommt selten eine Antwort.
Dann stelle ich mir die Frage, wie führen die Damen und Herren Ihre Verantwortungsbereiche, wenn sie heute zu einem Seminar, oder Workshop kommen, ihre wertvolle Zeit investieren und keinerlei Tagesziel haben.

Wie ist das bei Ihnen?

Jeden einzelnen Tag, an dem Sie morgens aufstehen, sollten Sie sich fragen „Was soll heute Abend anders sein als heute Morgen?“ Nur dann kommen Sie aus dem elenden Automatikmodus raus, in dem die Mehrheit der Menschen, nicht nur der Führungskräfte, funktionieren. Was soll heute Abend anders sein, als jetzt? Dabei geht es mir nicht um konkrete Ziele, die Sie morgens nach der SMART-Formel noch im Halbschlaf formulieren sollen. Es geht mir um das Bewusstsein, an diesem neuen Tag etwas bewegen und erreichen zu wollen. Wenn sie sich nicht darauf konzentrieren, was heute Abend anders sein soll als jetzt, dann verhalten Sie sich wie ein Zombie, ein Untoter, so wie die Mehrheit der Menschen über 45 Jahren. Dann sitzen Sie vielleicht irgendwann einmal bei einem Coach, Psychotherapeuten oder einer Freundin, einem Freund und beklagen sich darüber, wie schlecht Ihr Leben bisher gelaufen ist, oder wie wenig Sie bisher im Leben erreicht haben, oder was hätte alles anders laufen sollen, oder, oder, oder.

Was verändert sich ab 45?

Wie komme ich eigentlich darauf, zu behaupten, dass viele Menschen ab 45 Lebensjahren zu Zombies mutieren? Zum einen kann das jeder in seinem Umfeld selbst beobachten. Schauen Sie sich doch bitte mal um. Die Mehrheit In Ihrem Umfeld hat in diesem Alter keine Pläne mehr, außer der nächsten Urlaubsreise. Die Familie ist gegründet und aus dem Gröbsten raus, oder der Wohnsitz, ob Eigentum, oder gemietet ist für den Rest des Lebens festgelegt. Die Karriere kommt ins Stocken, oder es gibt auch kein Interesse mehr sich weiter zu entwickeln. Lieber wird sich so langsam auf die Rente vorbereitet. Ja, ich gebe zu das hört sich sehr schwarz-weiß an, aber meine Meinung kommt nicht nur durch meine eigenen Beobachtungen.

Denn…

Ich habe vor ein paar Jahren eine kleine Broschüre des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg in einem Seminarhotel gefunden, in der es genau darum ging. Dort war folgendes sehr anschaulich illustriert und zu lesen: „Mit 11,8 Monaten lernen wir laufen.-Uns hält nichts mehr auf.“ „Mit 19,3 Jahren treten wir ins Berufsleben ein.- Wir haben Großes vor.“ „Mit 21,7 Jahren ziehen wir in unsere erste eigene Wohnung. – Eine neue Freiheit lässt uns wachsen.“ „Mit 27,3 Jahren werden wir zur Familie- Nie war Verantwortung schöner.“ „Mit 30,5 Jahren bilden wir uns erstmals beruflich weiter. Wir stellen uns neuen Herausforderungen.“ Jeder Satz war auf einer separaten Seite, unter einem dazu passenden Foto, gedruckt. Und dann kam eine neue Seite in der Broschüre, diesmal ohne ein Foto. Dieser Platz war leer und darunter stand: „Mit 45 Jahren liegen noch 16,1 Berufsjahre vor uns.- Viel Zeit, um weiter über uns hinauszuwachsen.“ Genau darum geht es.

Raus aus dem Automatikmodus, rein in die bewusste Veränderung.

Gerade Sie als Führungskraft haben sogar eine Verpflichtung zur Entwicklung von Ihnen und Ihren Mitarbeitern. Also, was soll heute, oder morgen, ich weiß ja nicht zu welcher Uhrzeit Sie diese Episode hören, anders sein, als sonst? Wie wäre es damit: Da der Titel dieser Episode „Sind Sie als Führungskraft wirksam?“ heißt, möchte ich Ihnen ein paar konkrete Tipps zu mehr Wirksamkeit geben. Vielleicht ist etwas dabei, was Sie heute anders machen können, als bisher.

Duftmarken setzen

Setzen Sie doch heute mal deutliche, für jeden Ihrer Mitarbeiter erkennbare Duftmarken. Ja, Sie haben richtig gehört. Ich meine genau das, Duftmarken. Wenn Sie das letzte Mal mit einem Mitarbeiter, oder Ihrem Team gesprochen haben, war anschließend etwas anders? Haben Sie bei dem, was Sie gesagt, oder getan haben, eine bleibende Erinnerung zurückgelassen, oder ein nachwirkendes Gefühl, welches die Mitarbeiter zum besseren Handeln, oder zum Nachdenken gebracht hat. Damit meine ich nicht Machtspielchen, sondern Handlungen, die für einen Unterschied sorgen. Einen Unterschied, den nur Sie erzeugen können. Es darf nicht egal sein, ob Sie Ihr Team führen, oder irgendjemand sonst.

Konkrete Tipps, um wirksam zu sein

Dazu gehört zunächst einmal, dass Sie präsent sind. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dennoch beobachte ich immer wieder Führungskräfte, die sich lieber in Ihren Büros verstecken, anstatt sich bei Ihren Mitarbeitern blicken zu lassen. Außerdem müssen Sie klar in Ihrer Ansprache sein. Kurz und prägnant. Bringen Sie die Dinge auf den Punkt. Eiern Sie nicht herum. Fordern Sie von Ihren Mitarbeitern die Erreichung der vereinbarten Ziele. Stellen Sie klare Spielregeln für das Team und jedes einzelne Teammitglied auf und kontrollieren sie die Einhaltung dieser. Wer sein Ziel nicht erreicht und/oder sich nicht an die Spielregeln hält, wird zeitnah zu einem Einzel-, oder Teamgespräch gebeten. Winken Sie Fehlleistung oder Nichteinhaltung von Absprachen nicht einfach durch. Seien Sie sehr konsequent darin. Seien Sie selbst sehr verbindlich und fordern Sie Ihre Mannschaft zu extremer Verbindlichkeit auf. Kein Konjunktiv „wir, könnten, sollten, würden, …“ sondern „wir machen, tun, lassen…“. „Wer macht was bis wann“- fertig. Das klingt alles vielleicht sehr hart. Es hat aber nichts mit Härte zu tun. Entscheidend ist dabei, wertschätzend und respektvoll zu kommunizieren. Sich niemals „unter der Gürtellinie“ aufhalten. Die Würde des Mitarbeiters nie mit Füßen treten. Dann sollte nichts schiefgehen. Und bitte denken Sie immer daran ein gutes Vorbild zu sein. Sie können niemals von Ihren Mitarbeitern ein Verhalten fordern, dass Sie selbst nicht bereit, oder in der Lage sind vorzuleben.

Bleiben Sie fokussiert!

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