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Darum sollten Sie Ihre Führungsmethoden überprüfen

von ARKM Zentralredaktion

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Thomas Krings gilt als Game Changer beim Thema Führung. Seine Thesen finden Beachtung in den Chefetagen namhafter Unternehmen. In seinem Podcast „Fokus Führung“ teilt er sein Wissen und gibt wertvolle Impulse. Grund genug, ihn im Wirtschaftstelegraph zum Kolumnisten zu machen. Viele seiner Texte basieren auf seinem Podcast, den es hier auch zum Nachhören gibt. Er teilt hier Führungswissen für Leader von morgen.
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Warum ist gute Führung wichtig?

​Weil Mitarbeiter geführt werden wollen. Egal welche Organisationsform (hierarchisch, oder hierarchiefrei). Entscheidend ist die Art der Führung (direktiv, oder befähigend). Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter schon zu mehr Eigenverantwortung, Lösungsorientiertheit, Innovationsbereitschaft? Fördern Sie dadurch die Identifikation mit der Arbeit, die Loyalität zu Ihnen als Führungskraft und zum Unternehmen? Entwickeln Sie schon Unternehmer im Unternehmen? Erfolgreiche Führung erfordert ein komplettes Umdenken seitens mancher Führungskräfte. Insbesondere die ältere Generation steht da vor großen Herausforderungen. Was Jahrzehnte funktioniert hat, geht plötzlich nicht mehr. Nie hat es eine Zeit gegeben, in der so viele Generationen die unterschiedlich ticken, gleichzeitig in einem Unternehmen arbeiten. Baby Boomer, Generation X, Y und Z mit Ihren jeweiligen Eigenheiten. Und da habe ich die zunehmende Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit der Märkte als Herausforderungen noch gar nicht erwähnt. Führungskräfte müssen lernen, wie sie mit dadurch verunsicherten Mitarbeitern umgehen. Die Antwort darauf heißt Vision, Verstehen, Klarheit und vor allem Agilität.

​Die Zeiten sind schon lange vorbei…

…in denen Mitarbeiter nur nach Befehl und Gehorsam funktioniert haben. Ich erlebe es in meiner täglichen Arbeit aber immer noch, dass sich manche Führungskräfte genau so verhalten. Ob aus Absicht, weil es ihrer Persönlichkeit entspricht, oder weil sie glauben, dass ihre Rolle das so verlangt. Dann wundern sie sich, dass sie keine guten Leute finden und schon gar nicht binden können. Sie ärgern sich dann über Fluktuation, Demotivation und Dienst nach Vorschrift und klagen über ihre schlechten Leute. Wir haben ja in Deutschland ein Grundgesetz in dem u.a. steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. In manchem Unternehmen, in das ich hineingeschaut habe, hätte ich gerne den Verfassungsschutz eingeschaltet. „Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“. Ein uralter Spruch, der sich immer wieder bestätigt. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich schimpfe nicht über Führungskräfte, die sich so verhalten. Ich unterstelle grundsätzlich gute Absichten bei allen Menschen (auch wenn das manchmal schwerfällt). Was mich aber immer wieder zur Weißglut bringt, sind Führungskräfte, die von Ihren Mitarbeitern verlangen sich zu entwickeln, aber selbst nicht bereit sind, sich einen Millimeter zu bewegen. Das sind dann die Führungskräfte, die nach der Auswertung der Selbstbild-, Fremdbildanalyse weinend bei mir sitzen und nicht glauben, dass sie so schlecht von Ihren Mitarbeitern bewertet wurden. „Ich habe doch mein Bestes gegeben“ höre ich dann, oder mich stinksauer anblaffen „Das kann doch nicht sein, Sie haben die Ergebnisse fingiert, damit sie hier weiter Organisationsentwicklung machen dürfen“. Erstaunlich, oder? Das habe ich alles genauso bereits mehrfach erlebt. Ich kann das Verhalten verstehen. Es tut nun mal weh den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Aber sind wir mal ehrlich, Änderung geht nur durch Verlassen der Komfortzone. Das hat noch kein Mensch ohne geschafft. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Hier ist falsch verstandener Stolz immer fehl am Platz.

​Veränderung zulassen

​Nochmal, ich möchte Führungskräfte, die sich so oder so ähnlich verhalten nicht verurteilen. Ich möchte sie dazu ermutigen, egal wie lange sie den Job schon machen, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich zu überlegen, um wieviel einfacher ihre Arbeit werden könnte, wenn sie mündige, eigenverantwortlich denkende und handelnde Mitarbeiter hätten, wenn Sie lernen loszulassen und in ihre Mitarbeiter zu vertrauen. Ich verspreche Ihnen nach all meinen Erfahrungen, am Ende werden Sie selbst, Ihre Mitarbeiter und das ganze Unternehmen um ein vielfaches bessere Ergebnisse erzielen und die Überlebenswahrscheinlichkeit ihres Unternehmens und übrigens auch Ihres Jobs extrem erhöhen. Und Spaß macht das dann auch noch. Nur mal ein Beispiel zum Thema schlechte Führung und deren Folgen. Bereits vor vielen Jahren hat Volkswagen in seinen Werken probeweise Vorgesetzte aus Bereichen mit überdurchschnittlich hohen Krankheitsraten in solche mit besonders niedrigen Fehlzeiten versetzt. Das Ergebnis: Schon nach kurzer Zeit schossen die Fehlzeiten in den ehemals vorbildlichen Abteilungen nach oben. Bereits nach einem Jahr waren sie wieder auf demselben hohen Stand wie im alten Verantwortungsbereich.

​Wie ist es in Ihrem Verantwortungsbereich?

​Fragen Sie doch mal in Ihrer Personalabteilung nach dem durchschnittlichen Krankenstand in ihrem Unternehmen nach. Dann vergleichen Sie diesen mit dem Krankenstand in Ihrem Bereich. Wenn er stark vom Durchschnitt nach oben abweicht, sollten Sie mal genauer hinschauen. Bitte beachten Sie dabei aber noch Sondereinflüsse, die vielleicht nur in Ihrem Bereich zu Abweichungen führen, wie körperlich schwere Tätigkeiten, feuchte oder kalte Arbeitsplätze, oder Arbeitsplätze mit Durchzug. Auch das Durchschnittsalter Ihrer Mitarbeiter kann negative Auswirkungen auf die Kennzahl haben. Wenn dass alles berücksichtigt ist und die Zahl noch immer nach oben abweicht, dann handeln Sie! Am besten sofort! Gute Führung hat ja nicht nur Auswirkungen auf den Krankenstand, sondern auf die Produktivität, die Motivation und die Attraktivität des Unternehmens. In Zeiten von Fachkräftemangel und der Existenz eines Arbeitnehmermarktes ein extrem wichtiger Punkt. Wenn Sie immer noch zu den Hardlinern unter den Führungskräften gehören und die Meinung vertreten, dass das, was ich hier erzähle nur mal wieder eine Modeerscheinung bei den Managementmethoden ist, dann muss ich Ihnen klar und deutlich sagen, Sie liegen komplett falsch. Es ist keine neue wissenschaftliche Methode Menschen zu führen, sondern es ist ein evolutionärer Vorgang der jetzt spürbar wird. Und den wird keiner aufhalten. Adolf Hofstätter wird mit folgendem Spruch zitiert: „Gehst Du nicht mit der Zeit, dann gehst Du mit der Zeit.“ Das gilt für Menschen wie Organisationen.

Zusammenfassend sage ich immer „Wenn alles andere stimmt (nachgefragte Produkte zu marktgerechten Preisen, effizienter Vertrieb, moderne Produktionsmethoden, usw.) dann ist Führungsqualität entscheidend für dauerhaften Unternehmenserfolg. Kurzfristig geht immer, aber dauerhaft ist entscheidend.

Bleiben Sie fokussiert!

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