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„Aufstocker“ überproportional häufig überschuldet

von wirtschaftstelegraph

Thorben Wengert / pixelio.de

Im Jahr 2014 waren 6,7 Prozent der überschuldeten Personen, die eine Schuldnerberatung in Anspruch nahmen, sogenannte Aufstocker. Damit war ihr Anteil doppelt so hoch wie ihr Anteil an der Gesamtheit der Erwerbstätigen (rund 3 Prozent nach Ergebnissen des Mikrozensus sowie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Somit sind sie überproportional häufig überschuldet. Anlässlich der Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 15. bis 19. Juni veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) die ersten Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2014.

Als Aufstocker werden Personen bezeichnen, die zwar ein Einkommen aus einer nicht-selbstständigen Erwerbstätigkeit haben, aber diese mit Leistungen des Arbeitslosengeldes II (ALG II, auch „Hartz IV“ genannt) aufstocken müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie wiesen mit durchschnittlich 37.992 Euro Schulden höhere durchschnittliche Schulden auf, als die Gesamtheit der beratenen Personen (34.504 Euro). Ihre durchschnittlichen Verbindlichkeiten liegen hingegen niedriger als bei Erwerbstätigen ohne ALG-II-Bezug. Für die sie sich auf durchschnittlich 47.477 Euro belaufen. Mit durchschnittlich nur 22.740 Euro sind die Schulden von ALG-II-Beziehern ohne Arbeitseinkommen zwar niedriger, allerdings dürfte es dieser Gruppe besonders schwer fallen, die Schulden zurückzuzahlen. (Redaktion)

 

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