Die Potenziale der natürlichen Energieressourcen Sonne und Wind müssen dort gehoben werden, wo es sie im Übermaß gibt. Dafür die technologischen Voraussetzungen zu entwickeln und bereitzustellen ist für Arno Klare, SPD-MdB, eine Chance für den Standort Deutschland. Beim 12. Berliner Automobildialog des ZDK betonte er, dass es nicht nur um den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität gehe. Es sei vielmehr unabdingbar, große Bereiche der Industrie zu defossilisieren. Die einseitige Fokussierung auf die E-Mobilität ist auch für Daniela Kluckert, FDP-MdB, nicht zielführend. Sie forderte die Offenheit für weitere Technologien, etwa die Brennstoffzelle, und deren gleichberechtigte Förderung. In die Mobilitätswende müssten darüber hinaus alle Verkehrsträger einbezogen werden.
Für den Veranstalter moderierte Dr. Christoph Konrad, Leiter des ZDK-Hauptstadtbüros, den Automobildialog unter der Überschrift „Kraftstoffe neu denken“. Obwohl Deutschland laut Jürgen Hasler vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) lediglich für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei, dürfe man nicht nur auf das eigene Land schauen. Vielmehr gebe es die große Chance, entsprechende Umwelttechnologien für den Export zu entwickeln, um die weltweite CO2-Problematik damit beherrschbar zu machen. Für den Mineralölwirtschaftsverband betonte Geschäftsführer Christoph Bender, dass der Einsatz synthetischer Kraftstoffe unabdingbar sei, um die geforderten CO2-Einsparungen von rund 60 Millionen Tonnen bis 2030 erreichen zu können. Ziel sei es, mit grünem Strom diese Kraftstoffe zu erzeugen, die dann über die bundesweit 14.000 Tankstellen angeboten werden könnten. Dafür müssten aber die Förderbedingungen technologieoffen gestaltet werden. Heute werde ein E-Fahrzeug über seine Lebenszeit mit rund 10.000 Euro gefördert. Gleiches müsse für synthetische Kraftstoffe gelten.
Beispielhaft stellte Oliver Gutt, Abteilungsleiter Produktmanagement der Hyundai Motor Deutschland GmbH, ein aktuell verfügbares Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb vor, das bezogen auf Reichweite und Betankung den konventionellen Antriebsarten vergleichbar ist. Als Teil des Konsortiums „H2-Mobility“ sei es ein Anliegen seines Unternehmens, bis Ende dieses Jahres 100 Wasserstofftankstellen in Deutschland zu schaffen. Bis zum Jahr 2025 sollen es rund 400 Tankstellen werden, um die Infrastruktur für die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Antriebsart zu befördern.
(ots)
Bildquellen
- Umwelttechnik als Exportschlager für den Standort Deutschland: obs/Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe/ProMotor