Pferdefleischskandal
2013 kam heraus, dass in diversen Fertig- und Tiefkühlgerichten billiges Pferdefleisch verarbeitet war. Betroffen waren 4,5 Millionen Produkte in 13 europäischen Ländern und von mindestens 28 Firmen. Dies führte dazu, dass Unternehmen wie Iglo oder
Nestlé ihre Produkte zurückriefen. Der niederländische Großhändler Willy Selten wurde als Verantwortlicher im Jahr 2015 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Coca-Cola Skandal
1999
Wie bei Mars traf es im Juni 1999 ebenfalls eine einzelne Firma: Coca-Cola. Rund hundert Menschen wurden nach dem Genuss eines Softdrinks des Herstellers krank. Coca-Cola rief alle Getränke in Belgien und Luxemburg zurück, einen Teil in den Niederlanden und Frankreich. Grund für die Erkrankung war, wie sich herausstellte, schlechte Kohlensäure in einem belgischen Werk und eine Chemikalie, die in einem französischen Werk zur Behandlung von Holzpaletten eingesetzt worden war. Das Unternehmen wurde heftig wegen schlechten Managements kritisiert.
Perrier
Weltweit rief der französische Mineralwasserhersteller Perrier im Februar 1990 seine Flaschen und Fläschchen zurück – 160 Millionen an der Zahl. In einigen in den USA und in Großbritannien abgefüllten Flaschen waren Benzol-Rückstände entdeckt worden. Ein Mitarbeiter hatte nach Unternehmensangaben mit einem Benzol-Produkt eine Abfüllanlage gereinigt. Perrier brauchte lange, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzuerobern, obwohl der Benzol-Gehalt im Mineralwasser laut US-Lebensmittelbehörde FDA nicht gesundheitsgefährdend war.
Gammelfleisch
Das Wort Gammelfleisch hatte es im Jahr 2005 fast bis zum Wort des Jahres gebracht. Bei dem Skandal wurden im Jahr 2005 Hunderte Tonnen verdorbenes Fleisch umetikettiert und wieder in den Handel gebracht. Der Fleischhändler wurde wegen gewerbsmäßigem Betrug und Verstoß gegen das Lebensmittelrecht aufgrund von nachgewiesenem in Umlaufbringen von rund 400 Tonnen Gammelfleisch zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr später wurden in München etwa 100 Tonnen bis zu vier Jahre altes Fleisch entdeckt. Eine noch grössere Menge war zu dem Zeitpunkt schon ausgeliefert und verzehrt.
Ehec-Sprossen
Die EHEC-Epidemie des Jahres 2011 begann mit einer Häufung einer bis dahin nicht bekannten, schweren Verlaufsform eines hämolytisch-urämischen Syndroms mit Durchfall. Nahezu alle betroffenen Personen lebten in Norddeutschland oder hielten sich dort zumindest zeitweise auf. Als Ursache wurde EHEC-Bakterien angenommen, es wurde vermutet, dass Sprossengemüse der Überträger sei. Die Verbraucherorganisation Foodwatch kam im darauffolgenden Jahr zum Schluss, dass die Epidemie nicht vollständig aufgeklärt sei.
Dioxin Eier
Im Jahr 1999 lieferte eine belgische Fettrecyclingfirma Dioxin- und PCB-verseuchte Fette, aus denen Tierfutter hergestellt wurde. Daraufhin häuften sich Geflügelerkrankungen und -missbildungen in belgischen Mastbetrieben. Auch in den Eiern dieser Geflügel liessen sich Dioxin-Spuren nachweisen. Als Reaktion auf die Dioxinbelastung verhängten mehrere Länder Importstopps auf belgische Fleisch- und teilweise auch Milchprodukte.
Frostschutzmittel im Wein
Im Jahr 1985 nutzten österreichische Winzer das Frostschutzmittel Glykol um Trauben, die nicht süß genug waren aufzuzuckern. So konnte eine frühzeitige Lese ausgeglichen werden. Diese Weine gelangten über Weingroßabfüller in Weine aus anderen Ländern. Der Skandal wurde aufgedeckt weil ein Winzer auffällig große Mengen von Frostschutzmittel steuerlich geltend machen wollte. In der Folge kam der Weinexport aus Österreich fast zum Erliegen und der österreichische Weinbau erlitt einen erheblichen Schaden.
Blei in Nudeln
Im vergangenen Jahr musste Nestlé 27.000 Tonnen Nudeln in ganz Indien zurückrufen. Die indische Lebensmittelaufsichtsbehörde hatte die Maggi-Nudeln wegen zu hoher Bleiwerte als „gefährlich und unsicher“ gebrandmarkt. Bei folgenden Untersuchungen von indischen Lebensmittellabore wurde, neben enormen Belastungen mit Blei, auch die Tatsache festgestellt, dass auch Geschmacksverstärker in den Nudeln seien, die nicht auf der Packung angegeben waren.
MELAMIN IN DER MILCH:
Vor acht Jahren wurden in chinesischer Milch stickstoffhaltige Kunstharzgrundstoffe, namentlich Melamin, gefunden. Die Molkereien hatten diesen Stoff in die Milchprodukte gepanscht um einen hohen Proteinanteil vorzutäuschen. Die gepanschten Lebensmittel wurden aber 2008 auch in Säuglingsnahrung verwendet und führten zu Nierensteinen und massivem Nierenversagen, sodass knapp 300.000 Babys erkrankten und sechs Säuglinge starben. Der chinesische Marktführer, Sanlu, ging in der Folge des Skandals in Insolvenz.(Redaktion)