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Von dunklen Dieselpunk zu zarten Dessous – Deutsche Designer zeigen ausgefallene It-Pieces

von wirtschaftstelegraph

„Avantgardista“ baut Berührungsängste mit alternativen Materialien ab.

Alternative Mode ist etwas für Szenegänger – diese Binsenweisheit gilt längst nicht mehr. Das belegen nicht nur die immer ausgefalleneren Entwürfe in aktuellen Modemagazinen, sondern auch die Tatsache, dass Stoffe wie Latex und Kunstleder vermehrt auf Modeschauen auftauchen. Neu ist der avantgardistische Look also nicht. Völlig neu ist allerdings das Konzept der „Avantgardista“, die an einem einzigen Wochenende die geballte Ladung alternativer Fashion und extravaganten Lifestyles nach München bringt. Unter anderem werden in diesem ungewöhnlichen Veranstaltungsrahmen mehr als ein Dutzend hochkarätiger Designer ihre aktuellen Interpretationen alternativer Mode zeigen.

„Obwohl Leder und Latex in der Modewelt längst nichts Anrüchiges mehr haben, tun sich viele Männer und Frauen schwer mit diesen Materialien. Es gibt Berührungsängste, die sowohl vom Material selbst als auch von der langen, unklaren Konnotation der alternativen Mode herrühren“, weiß Rosa von Dictum, der der Veranstalter der „Avantgardista“ ist. Das außergewöhnliche Event in München biete sowohl Szenegängern als auch Neulingen und Interessierten die einmalige Gelegenheit, junge Designer und alte Hasen der neuen Avantgarde kennenzulernen – und mit ihnen auch die besonderen Materialien, die sich nicht zuletzt durch einen extrem hohen Tragekomfort auszeichnen. Dabei stellt gleich eine ganze Reihe deutscher Modeschöpfer ihr Können unter Beweis.

Das deutsche Label Benno von Stein aus Stockach entstand aus der Liebe zu exquisiten Materialien. Im Zusammenspiel mit raffinierten und ausgefeilten Passformen entstehen heute großartige Kreationen. Tragekomfort und Design gehen hier eine einzigartige Liaison ein. Ein hohes Maß an Qualität für alle Kollektionen des Labels wird auch für Materiallieferanten und Nähereien zugrunde gelegt. Zur Firmenphilosophie gehört es, die Geschäftspartner im europäischen Raum sorgfältig auszuwählen und eine auf Langfristigkeit angelegte , enge Zusammenarbeit aufzubauen. Dabei sind die Produktionsbedingungen ebenso im Blickfeld wie die ressourcenschonende Verarbeitung der Materialien. „Du bist, was du denkst, was du denkst strahlst du aus, was du ausstrahlst ziehst du an und was du anziehst, bestimmt dein Leben“, lautet das Motto von Chefdesigner und Labelgründer Christoph Pohl.

Inner Sanctum fertigt Dessous und sinnliche Kleidung – einzigartig und in einer hohen Qualität. Die Dessous des Labels aus Hamburg sind kühn und sinnlich zugleich. Sie verkörpern Glanz und Raffinesse mit einem Hauch Verspieltheit. Inner Sanctum hat bereits namhafte Stars und weltberühmte Prominente mit Latex-Kreationen ausgestattet und wurde in führenden Modezeitschriften wie der italienischen Vogue neben Designern wie Dior gezeigt. Zudem waren die extravaganten Entwürfe in Hollywood-Blockbustern wie „Bedazzled“ oder auch in Musikvideos – etwa von Eminem – zu sehen. Das Hamburger Label ist seit 1994 international tätig und wächst beständig weiter.

Unikate, die Geschichten erzählen – das ist das Motto des Newcomerlabels Cold Cocained Heart aus Dorsten. Für den ganz eigenen Look der Entwürfe sorgen Dip-dyed-Optiken, Acid-washed-Färbungen, Glitter-Effekte sowie Slogans à la „Love is pain“, „Faith“ oder „Bitch please“. Kleidung ist im Selbstverständnis des Labels nicht nur zum Bedecken bloßer Körperstellen da – sie soll verkörpern, wer man ist, wie man denkt und fühlt. Ein jedes Kleidungsstück von Cold Cocained Heart ist handgenäht, eigens bestickt und stets ein Unikat. Bereits existente Stücke können auf Wunsch nachgeordert werden oder als Basis für neue Kreationen dienen. Der Name des Labels soll das Zarte, das Harte, das Andersartige in Form von einzigartigen Stücken miteinander verbinden. Dafür haben sich die Designer von Themen wie den 1990ern, von Grunge-Einflüssen, Musik, Gedichten, aber auch von Religion inspirieren lassen.

Das Mannheimer Label Shitake versteht sich selbst als Kunstprojekt, das seit 2010 handgefertigte, nichtkommerzielle alternative Latexmode entwirft. Die Designs reichen von dunklen Dieselpunk-Kreationen über asiatische Styles bis hin zu High Fashion, die Latex mit anderen Materialien kombiniert. Neben Fotoprojekten und Veröffentlichungen in Szenemagazinen liegt der Focus des Labels auf Modeschauen und dem Support der verschiedensten künstlerischen Projekte – darunter auch Musikvideos.

„Mode trifft auf Lifestyle“, lautet das Motto der Avantgardista, die am Freitag, 10. November, um 20 Uhr mit einem Meet & Greet im Leonardo Royal Hotel, Moosacher Straße 90, beginnt. Am Samstag, 11. November, öffnen sich um 14 Uhr die Tore zum Showroom im industriellen Kohlebunker, Lilienthalallee 35. Dort werden die Modeschöpfer ihre außergewöhnlichen Entwürfe zeigen, Fragen zu Schnitt und Machart beantworten und ausgewählte Stücke zum Verkauf anbieten. Dabei verschmilzt Altes und Neues zu einem stylischen Gesamtkunstwerk, das die Besucher staunen lassen wird.

Ab 19 Uhr werden die Designer Haute Couture und High Fashion präsentieren, die sich mit aufwendigen Roben, trendigen Accessoires und neuen Ideen nicht vor den großen Laufstegen verstecken muss. Dabei werden traditionelle Stoffe mit Accessoires und neuen Materialien kombiniert. Für die Kollektionen wurde unter anderem feinstes Echtleder, aber auch veganes Leder, also Kunstleder, das inzwischen ein fantastisches Tragegefühl erreicht hat, hauchzartes Latex aber auch Heavy Rubber in Handarbeit genäht, geklebt und verziert. Neben alternativer Kleidung für Sie und Ihn dürfen sich die Besucher zudem auf die unterschiedlichsten Accessoires freuen. Maßgefertigte Stiefel und Handschuhe, Schmuck und Kopfschmuck runden die Outfits ab. Gelegenheit, außergewöhnliche Kleidungsstücke und Accessoires auszuführen, besteht auf der After Show Party „SubRosaDictum, Space Intruders“, die ab 22 Uhr im Kesselhaus, Lilienthalallee 35, stattfindet. Abgerundet wird das gesamte Event mit dem „Chill out Sunday“, zu dem die Veranstalter am Sonntag, 12. November, ab 10 Uhr erneut in den Kohlebunker einladen.

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