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Wir fragen den Experten: Kurzinterview mit Videoproduzenten Florian Nickel

von wirtschaftstelegraph

Florian Nickel ist seit 14 Jahren Videoproduzent und weltweit für unterschiedlichste Bewegtbildformate unterwegs. Zudem  ist Flo Gründer, Miteigentümer und Geschäftsführer bei »MEDIENKAPITÄN«. Hauptverantwortlich betreut der dreifache  Familienvater den Bereich der Contentproduktion und Strategie für digitale Werbekampagnen. Kein Wunder, dass er sich auch mit dem Thema »Video-Marketing« auseinandersetzt. Ich habe ihm einige Fragen gestellt.

Video-Marketing in Social Media: Gibt es Unterschiede zur Fernsehproduktion?

Auf Social Media gilt die Faustregel: »In der Kürze liegt die Würze«. Die Clips sind deutlich schnelllebiger und dynamischer. Zudem erfolgt häufig eine direkte Ansprache. Scrollt ein Konsument durch seinen Feed auf Instagram oder Facebook, muss der Clip bereits nach 1,5 Sekunden zünden und catchen. Zudem beschäftigen wir uns in Bezug auf Fernsehwerbung mit dem sogenannten »Second Screen«. Denn ein Großteil aller Fernsehnutzer nutzen während einer Werbepause ihr Smartphone. Sie schalten also auf den »Second Screen« um. Im Rahmen einer Produktion gibt es einige, wichtige Unterschiede. Ein Beispiel ist hierfür das Videoformat, denn die mobilen Endgeräte haben natürlich andere Displaygrößen als ein moderner Fernseher. Wichtig ist auch, dass alles hochkant ist, damit der Konsument nicht mal mehr sein Smartphone drehen muss. Ein sehr beliebtes Format ist zudem der Livestream, also die Live-Übertragung TV-ähnlicher Formate bei Social Media. Diese werden im Gegensatz zum Fernsehen durch einen interaktiven Chat ergänzt, der die gesamte Produktion noch spannender und dynamischer gestaltet.

Stichwort Livestream: Worauf kommt es bei einer Livestreamproduktion an?

Eine gute Planung ist hier besonders wichtig, denn geht es erstmal »on air« können die einzelnen Schritte im Ablauf nicht mehr geändert werden. Mittlerweile kann an so vielen Orten gestreamed werden – da ist eine stabile Internetverbindung unerlässlich.

Im Vergleich von vor 10 Jahren: Wie hat sich Deine Branche verändert?

Wir spüren einen deutlichen Anstieg der Nachfrage. Zudem wird Videocontent im Social Media Bereich immer relevanter. Das Equipment verbessert sich stetig. Die Ergebnisse werden immer qualitativer in Bezug auf die technischen Aspekte, wie zum Beispiel die Auflösung. Wir befinden uns mitten im Zeitalter der Digitalisierung, d. h. die Abbildung von Werbebotschaften verschiebt sich und benötigt Medien und Formate, welche diese digital vermitteln. Das Video ist hierfür sehr geeignet, weil es auf der visuellen Ebene stärker ist als das Bild oder ein Text.

Hast Du einen Tipp für Unternehmen, die gerne mit Video Marketing starten wollen?

Eine professionelle Produktion braucht das richtige Equipment, die richtigen Einstellungen, ein dezidiertes Drehbuch, eine Botschaft, kurz gesagt: Es steckt eine Menge Zeit und Arbeitsaufwand dahinter. Zudem geht es im ersten Schritt gar nicht um die Produktion selbst, sondern um die strategische Planung. Wofür soll produziert werden? Wo wird das Endergebnis veröffentlicht? Bereits in der Konzeption werden häufig Fehler gemacht, die das ganz Projekt betreffen und somit auch den schlussendlichen Erfolg beeinflussen.

Hast Du einen bekannten Lieblingswerbeclip und wenn ja: Welcher ist es?

Einen richtigen Lieblingswerbeclip habe ich aktuell nicht, nein. Mir gefallen aber seit Jahren schon die Social Media Accounts, beziehungsweise die sozial-medialen Kampagnen, von großen Unternehmen. Angefangen bei Red Bull, wo es ja tausende Beispiele für riesige und vor allem erfolgreiche Werbekampagnen gibt. Ein Beispiel: Red Bull Stratos, ihr erinnert Euch vielleicht. Dort ist  Felix Baumgartner aus mehr als 30 Kilometern Höhe gesprungen. Das war ein super großes Event und hat mega viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ähnliche Kampagnen gab es danach von Yahoo, Otto und aktuell Boss.

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