Immer mehr Hausbesitzer lassen Solaranlagen einbauen. Nun gibt es eine neue Form des Nachbarschaftsstreits. Nach Angaben des Branchenverbandes BSW gibt es in Deutschland über 1,5 Millionen Solaranlagen zur Stromerzeugung. Solche so genannten Photovoltaik-Anlagen besitzen Glasflächen, die das Sonnenlicht reflektieren. Daher sollte man beim Einbau an seine Nachbarn denken und mit ihnen zuvor sprechen.
Die Sonne kann sehr unangenehm blenden. Wenn dies dann auf Terasse oder Wohnzimmer des Nachbarn fällt, wäre das ungünstig. Willi Vaaßen, Experte für Solaranlagen bei TÜV Rheinland: „Es kommt immer auf den Einzelfall an, ob etwa eine andere Platzierung der Anlage zumutbar gewesen wäre oder ob der Geschädigte etwas Zumutbares gegen die Beeinträchtigung unternehmen könnte.“ Man kann und sollte zuvor einen Fachmann einschalten. Bäume werfen zum Beispiel Schatten auf die Solaranlage. Die Konsequenz: Die Anlage arbeitet unwirtschaftlich. Experten können genau abschätzen, ob Pflanzen oder Grundstücke des Nachbarn auf irgendeine Weise störend sind.
Kein Recht auf Strahlung
Schwierig wird es, wenn der Geschädigte verlangt, dass Bäume regelmäßig gestutzt werden. Ein Recht auf garantierte und ungestörte Solarstrahlung gibt es nicht und kann auch nicht geltend gemacht werden. Ebenso wenig kann ein Geschädigter vom Nachbarn eine Entschädigung dafür verlangen, dass durch Schatten weniger Strom produziert wurde, als möglich gewesen wäre. Wer über die Installation einer Solaranlage nachdenkt, sollte deshalb in jedem Fall vorab mit dem Nachbarn sprechen – um potenziellen Streit zu vermeiden. (Redaktion)