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PwC: Große Mehrheit der CEOs von Versicherern erwartet 2019 ein Umsatzwachstum

von ARKM Zentralredaktion

22. PwC Global CEO Survey bei Versicherungsunternehmen: Nur noch 40 Prozent erwarten besseres Weltwirtschaftswachstum / CEOs sorgen sich vor allem wegen politischer Unsicherheiten / Dennoch rechnen mehr als 80 Prozent mit steigenden Umsätzen

Der Konjunkturoptimismus von Vorstandschefs in Versicherungsunternehmen weltweit hat deutlich nachgelassen. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem 22. PwC Global CEO Survey zur Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Weltlage für die nächsten zwölf Monate. An der jährlichen Umfrage haben mehr als 1.300 CEOs aus 91 Ländern teilgenommen.

29 Prozent der Versicherer-CEOs erwarten 2019 ein sinkendes Weltwirtschaftswachstum. 2018 waren es lediglich 12 Prozent. 31 Prozent rechnen 2019 mit einem gleichbleibenden Weltwirtschaftswachstum – sechs Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Und 40 Prozent glauben an ein stärkeres Wirtschaftswachstum; 2018 waren es mit Blick auf die nächsten zwölf Monate 50 Prozent.

Deutschland gilt Versicherern 2019 kaum noch als Wachstumsregion

Das Ranking der wichtigsten Wachstumsregionen führen die USA mit 16 Prozent der Nennungen an (2018: 35 Prozent). Es folgen Großbritannien mit 14 Prozent (2018: 10 Prozent) und China mit 13 Prozent (2018: 19 Prozent). Deutschland gilt dieses Jahr mit vier Prozent der Nennungen nicht mehr als eine der wichtigsten Wachstumsregionen; 2018 lag Deutschland mit 25 Prozent der Nennungen noch auf Rang 2 hinter den USA. Julia Unkel, Leiterin des Bereichs Insurance bei PwC Deutschland, sagt: „Der Markt in Deutschland scheint aktuell gesättigt. Allerdings stehen die Vorzeichen gut, dass die Nachfrage der Versicherungsnehmer nach individuellen Lösungen mittelfristig für neue Impulse sorgt. Außerdem kann die Zusammenarbeit mit Partnern wie InsurTechs Umsatzwachstum erzeugen.“

Sorgen wegen Überregulierung, Populismus und Klimawandel

Überregulierungen bereiten den CEOs im Versicherungswesen die größte Sorge. Dies gaben 47 Prozent der CEOs an (2018: 62 Prozent). Die mit 30 Prozent der Nennungen zweitgrößte Sorge ist politischer Populismus (2018: 50 Prozent). Sorgen um die Zukunft der Eurozone machen sich dagegen nur zwölf Prozent (2018: 19 Prozent). Insurance-Leiterin Julia Unkel sagt dazu: „Die geringeren Prozentwerte bedeuten nicht, dass die Sorgen abgenommen haben. Vielmehr verteilen sie sich dieses Jahr breiter als Anfang 2018 – unter anderem auf mögliche Folgen von Populismus wie Handelskonflikte und Protektionismus. Zudem sind Themen wie Klimawandel und daraus folgende Umweltschäden in den Blickpunkt gerückt.“

Trotz Widrigkeiten ist Umsatzwachstum geplant

Dennoch: Insgesamt 82 Prozent der befragten CEOs gehen davon aus, dass ihr Unternehmen 2019 ein Umsatzwachstum erreicht (2018: 84 Prozent). Als wichtigste Gründe dafür sehen sie organisches Wachstum (72 Prozent), Effizienzsteigerungen (70 Prozent), neue Produkte und Services (68 Prozent) sowie Kooperationen mit Start-ups (33 Prozent). Julia Unkel sieht hier auch für deutsche Unternehmen Wachstumspotenzial: „Die meisten Versicherer agieren auf einem sehr soliden Fundament. Um weiteres Wachstum zu erzielen, müssen Effizienzmaßnahmen schnell umgesetzt werden. Dies geht einher mit einem teils grundlegenden Wandel des Geschäftsmodells. Hier können Hub Initiativen wie der InsurtechHub München als Beschleuniger wirken.“

Künstliche Intelligenz als hochrelevantes Zukunftsthema

Datenbasierte, künstliche Intelligenz (KI) werde das Versicherungsgeschäft in den nächsten fünf Jahren verändern, sagen 87 Prozent der Befragten. Allerdings haben erst 44 Prozent der Versicherungsunternehmen KI eingeführt. 36 Prozent der Befragten planen allerdings KI-unterstützte Technologien in den kommenden drei Jahren zu nutzen. Dabei ist Vertrauen ein sehr wichtiges Thema. 89 Prozent der CEOs sagen, dass KI-basierte Entscheidungen erklärbar sein müssen, um vertrauenswürdig zu sein. Mitverantwortlich für die Vertrauensbildung sei die Politik. 73 Prozent der Befragten meinen, die Regierungen der einzelnen Länder müssten jeweils individuelle KI-Strategien und -richtlinien entwickeln sowie die Öffentlichkeit über die Wirkung von KI-Einsätzen informieren.

Neue Technologien und Mitarbeiter sind erfolgsentscheidend

Als Gefahr für die Geschäftsentwicklung ihrer Unternehmen im Zusammenhang mit datenbasierten Anwendungen sehen die Chefs der Versicherer vor allem Cyberkriminalität (45 Prozent), Fachkräftemangel (36 Prozent) und die Schnelligkeit des technologischen Wandels (31 Prozent).

Wer in den nächsten drei Jahren zu den Top-Performern, den durchschnittlichen und den sich unterdurchschnittlich entwickelnden Versicherungsunternehmen gehören wird, hängt nach Ansicht der CEOs vor allem davon ab, wie die Unternehmen neue Technologien für Wachstum nutzen (73 Prozent), ihre Mitarbeiter entwickeln (42 Prozent) und ob sie ins Kerngeschäft investieren und die Kosten senken (37 Prozent).

(ots)

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