„Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum der Bautätigkeit im neuen Jahr auf hohem Niveau fortsetzen wird und erwarten für 2019 ein nominales Umsatzplus im Bauhauptgewerbe von 6 %. Der Umsatz erreicht damit ein Niveau von 128 Mrd. Euro.“ Das erklärten heute die Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Dipl.-Ing. Peter Hübner, und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Dipl.-Ing. Reinhard Quast, auf der gemeinsamen Jahresabschluss-Pressekonferenz in Berlin.
„Für den Wohnungsbau gehen wir im laufenden Jahr von einem nominalen Umsatzwachstum von 6,5 % aus. Für 2019 erwarten wir ein weiteres deutliches Wachstum von 5,5 %. Damit sind 2018 rund 300.000 Wohnungen erstellt worden. Für das neue Jahr rechnen wir mit 315.000 bis 320.000 Einheiten“, erklärten Hübner und Quast. Für Produktion und Fertigstellungen gelte, dass die Zunahme auf den weiterhin boomenden Geschosswohnungsbau beschränkt bleibe. Der klassische Eigenheimbau werde dagegen auf Vorjahresniveau stagnieren. „320.000 Wohnungen bedeuten zwar eine Verdopplung des Fertigstellungsniveaus gegenüber 2010. Das reicht aber noch nicht an den Bedarf von mindestens 350.000 Wohnungen heran“, ergänzten Hübner und Quast.
Wenn auch am Konjunkturhorizont derzeit einige dunkle Wolken zu erkennen seien, für den Wirtschaftsbau gelte dies nicht, so die Bau-Spitzenverbände. Sie erwarten für das laufende Jahr eine nominale Wachstumsrate der Umsätze in dieser Sparte von 7 %, die 2019 nur leicht auf 6 % zurückgehen soll. „Zwar sind die Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft nach unten revidiert worden. Betroffen wäre die deutsche Bauwirtschaft aber erst dann, wenn deutsche Industrieunternehmen aufgrund verschlechterter Absatzerwartungen im Ausland ihre Investitionen – darunter auch in Bauten – im Inland zurückfahren würden“, erklärten Hübner und Quast. Davon sei aber in den aktuellen Investitionsumfragen nichts zu sehen.
„Trotz einiger nach wie vor unerfüllter Wünsche im kommunalen Bereich, die finanzpolitischen Rahmenbedingungen für den öffentlichen Bau bleiben auch im neuen Jahr günstig. Wir erwarten für 2018 ein nominales Umsatzplus im Bauhauptgewerbe in dieser Sparte von 5 %, das 2019 leicht auf 6 % zulegen sollte. Nach langen Jahren der Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand zeigt sich nun wieder ein deutliches Wachstum der Bautätigkeit bei Bund, Ländern und Gemeinden. Vorreiter war der Bund, der von 2014 bis 2017 die Investitionen bzw. Investitionszuschüsse in Bundesfernstraßen, Eisenbahnen des Bundes, Bundeswasserstraßen und den kombinierten Verkehr von 10,3 auf 13,3 Mrd. Euro gesteigert hat.“
Auch die gute Entwicklung auf dem Bauarbeitsmarkt halte an. Die Zahl der Beschäftigten habe im Jahresdurchschnitt 2018 bei rund 832.000 gelegen, 20.000 oder 2,5 % mehr als im Vorjahr. Verglichen mit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 mit 705.000 hätte die Branche die Belegschaften um nahezu 20 % ausgeweitet. Somit habe auch der Bau seinen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit und zur deutlichen Ausweitung der Erwerbstätigkeit geleistet. Für 2019 gehen Hübner und Quast von einem weiteren Beschäftigungsaufbau in der Größenordnung von gut 2 % auf 850.000 Erwerbstätige aus.
(ots)
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