Sachsen-Anhalt steht bei der Verjüngung seiner Lehrerzimmer vor einem Kraftakt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Innerhalb der nächsten 15 Jahre müssen mehr als zwei Drittel der jetzigen Lehrer ersetzt werden. Das ist eine Folge der ungesunden Altersverteilung im Schuldienst: Seit dem Ende der DDR 1990 wurden nur sehr wenige Lehrer eingestellt. Aktuell sind 68 Prozent der Pädagogen in allgemeinbildenden Schulen 50 Jahre alt oder älter. Vergleichsweise gut sieht die Lage in Halle aus: Dort liegt der Anteil der Altersgruppe 50 plus bei 56 Prozent. In den Landkreisen Stendal und Anhalt-Bitterfeld (80 und 76 Prozent) ist die Altersverteilung dagegen besonders beunruhigend. Die Zahlen sind Teil einer Antwort des Landesbildungsministeriums auf Anfrage des AfD-Landtagsabgeordnete Marcus Spiegelberg.
Die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert die Personalpolitik des Landes als zu zögerlich. „Die Altersstruktur ist seit vielen Jahren absehbar. Das Land hätte ab dem Jahr 2000 handeln müssen“, sagte GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth.
Halle (ots)
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