Das Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ im NDR Fernsehen hat eine mögliche Gesundheitsgefahr in Pfefferminz- und Kräutertees aufgedeckt. Diese Produkte von namhaften Herstellern seien mit Pflanzengiften so weit verunreinigt, dass sie bei Verzehr als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden.
Vier von sechs Pfefferminz- und Kräutertees sind in Stichproben mit einer Verunreinigung mit dem sogenannten Pyrrolizidinalkaloid (PA)
aufgefallen. Diese können in geringsten Mengen zu Leberschädigungen und Leberkrebs führen. Die Gifte sind in Unkraut enthalten, das zwischen den Teekräutern wächst; sie gelangen bei der maschinellen Ernte in das Erntegut.
Leider gibt es noch keinen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. Doch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat für PA eine Höchstaufnahmemenge errechnet. Diese liegt für einen Erwachsenen bei 0,42 Mikrogramm pro Tag.
Bei einem Pfefferminztee der REWE-Eigenmarke ermittelte das Labor eine PA-Menge von 0,67 Mikrogramm pro Tasse. REWE teilte dem NDR auf Anfrage mit, dass es bereits umfangreiche Maßnahmen zur Minimierung der Gehalte durchführe.
Ein Kräutertee der Edeka-Eigenmarke enthielt 0,36 Mikrogramm pro Tasse – eine Menge, die laut Toxikologe Prof. Edmund Maser trotzdem noch geeignet sei, um den vom BfR empfohlenen Wert schnell auszuschöpfen. Edeka weist gegenüber „Markt“ darauf hin, dass es keinen gesetzlich festgelegten Grenzwert gebe. Dennoch wolle das Unternehmen mit seinem Lieferanten ein Minimierungskonzept umsetzen.
Auch im Pfefferminztee von Aldi und im Kräutertee des Herstellers Meßmer wurde das Labor fündig – jedoch in geringerem Maße. Der Tee von Aldi enthielt 0,02 Mikrogramm PA pro Tasse, das Produkt von Meßmer 0,005 Mikrogramm. Beide Unternehmen teilten „Markt“ mit, dass sie Maßnahmen ergriffen hätten, um den PA-Gehalt zu verringern.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.ndr.de/markt und in der heutigen Folge von „Markt“ im NDR Fernsehen um 20:15 Uhr. (Redaktion)