Insgesamt 84 positive Bewertungen für Zulassungen erteilte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im vergangenen Jahr – davon 42 für Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen. Das sind gute Nachrichten, denn neue onkologische Therapien, Arzneimittel für Kinder und gegen seltene Krankheiten bedeuten Hoffnung für schwer Kranke und bislang schlecht therapierbare Patienten.
Bis ein neues Arzneimittel für die Versorgung der Menschen bereitsteht, vergehen mitunter mehr als 12 Jahre. Und viele vielversprechende Moleküle überstehen den aufwendigen Entwicklungsprozess erst gar nicht: Von 10.000 potentiellen Wirkstoffen wird im Schnitt eine Substanz zugelassen.
Umso beeindruckender sind die pharmazeutischen Forschungs- und Entwicklungserfolge des vergangenen Jahres: Erstmals sind in Europa Krebs-Therapien mit genetisch veränderten Körperzellen zugelassen. Mit den Arzneimitteln auf Basis der sogenannten CAR-T-Zellen lassen sich bestimmte Formen der Leukämie hocheffektiv bekämpfen. Für die Behandlung von Kindern wurden neue Arzneimittel entwickelt und zugelassen, die den speziellen Bedürfnissen der jungen Patienten entsprechen. Darunter Medikamente, die eine bessere Behandlung von Formen der Epilepsie, Autismus oder Diabetes ermöglichen.
Menschen mit seltenen Erkrankungen wie Morbus Sly, nicht-dystrophischer Myotonie oder Alpha Mannosidose, unter denen maximal 5 von 10.000 Menschen in der EU leiden, erhalten nun durch neu zugelassene Arzneimittel erstmals Zugang zu einer Therapie.
Außerdem sind neue Therapieansätze verfügbar, beispielsweise für die medikamentöse Behandlung bakterieller Infektionen, von schweren Formen der Neurodermitis und Psoriasis sowie zur Regulation der Blutgerinnung.
Bildquellen
- Arzneimittel-Innovationen 2018: obs/BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie/wpsteinheisser