Gesundheit wird zum Erfolgsfaktor in Unternehmen
Gesundheit wird künftig als Produktivitätsfaktor innerhalb von Unternehmen betrachtet werden. Es wird auch ein Messfaktor im direkten Wettbewerb sein. Dies wird weitreichende Auswirkungen für das Verständnis von nachhaltiger Leistung und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels im Management voraussetzen. Neue Führungsinstrumente wie zum Beispiel eine Gesundheitsbewusste Führungsmethode (GBFM) müssen etabliert und als Leitidee für die Weiterentwicklung vom betrieblichen Gesundheitsmanagement dargestellt und verankert werden. Nur so ist ein nachhaltiger, für Unternehmen und Mitarbeiter sinnvoller Umgang, mit den Bereichen „Persönliches Leistungsmanagement“, „Gesundheitsfokussierte Mitarbeiterführung“ und „Gesundheitsbasierte Organisationsentwicklung“ sicherzustellen.
Volkswirte warnen daher auch vor der sechsten „Wachstumswelle“, die erstmals von dem Wirtschaftswissenschaftler Leo A. Nefiodow (2006) als sechster Kondratieff benannt wurde. Nach den Wachstumsschüben durch Automatisierung und Informationstechnik rückt jetzt als aktuell wirksamer Wachstumsfaktor „Psychosoziale Gesundheit und Kompetenz“ und damit das „System Mensch“ zentral in den Mittelpunkt des Wirtschaftens. Leider schlägt sich der sechste Kondratieff eher im Negativen nieder, durch deutliche Zunahmen psychischer Erkrankungen als Grund für Zeiten von Arbeitsunfähigkeit und vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, mit den dazugehörigen Folgekosten für das einzelne Unternehmen sowie auch insgesamt für die Volkswirtschaft und die Gesellschaft.
Die WHO hat das Phänomen Burnout zur größten Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert erklärt. Keine Zeitschrift, kein Fernseh- oder Radiosender der nicht darüber berichtet, wurde ursprünglich bei helfenden Berufen wie zum Beispiel bei Krankenschwestern, Ärzten oder Psychologen beobachtet. Etwas später kamen dann auch die Leistungsträger im wirtschaftlichen Bereich, wie Führungskräfte, Selbstständige und Unternehmer hinzu. Katholische Priester folgten an dritter Stelle. Vereinfacht gesagt handelt es sich beim Burnout-Syndrom um eine zunehmende Überlastung durch Arbeit aus einer einseitigen „Übermotivation“ heraus. Diese betroffenen Menschen überfordern sich dann in ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit und Energie zunehmend mehr und mehr. Unbemerkt leiten sie einen sozialen Rückzug ein, Desinteresse an Kontakten entsteht, geraten mehr und mehr in die Erschöpfungsspirale und erkranken psychisch und psychosomatisch. Lassen Sie es als Vorgesetzter nicht so weit kommen. Definieren Sie Gesundheit als Erfolgsfaktor und somit zur Chefsache.
Peter Buchenau,
Deutschlands Chefsache Ratgeber
Humane Führungsintelligenz