„Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erzielte die STIHL Gruppe im Geschäftsjahr 2018 ein leichtes Absatzwachstum von 1,5 Prozent und einen Umsatz von 3,78 Milliarden Euro. Damit liegt der Umsatz mit minus 0,3 Prozent nur geringfügig unter dem Vorjahreswert“, berichtete STIHL Vorstandsvorsitzender Dr. Bertram Kandziora auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens am 2. Mai. Besonders der starke Eurokurs belastete den Umsatzausweis in Euro. Bei gleichen Wechselkursen wie 2017 hätte das Umsatzplus 4,2 Prozent betragen. Mit einer Eigenkapitalquote von 69,9 Prozent ist die Finanzstruktur des Unternehmens nach wie vor sehr solide. Alle Investitionen werden grundsätzlich mit eigenen liquiden Mitteln finanziert. Neben benzinbetriebenen Produkten haben auch Akku-Produkte zu dem erreichten Gesamtabsatz beigetragen. Zum laufenden Geschäftsjahr sagte Dr. Kandziora: „Wir sind moderat gestartet mit einer guten Nachfrage nach STIHL Produkten im mittleren und höheren Preissegment. Einen leicht positiven Effekt auf den Umsatz hat 2019 der aktuell schwächere Euro.“ Mit der leistungsstarken Akku-Motorsäge STIHL MSA 220 C-B für das Profisegment und dem Benzin-Rasenmäher STIHL RM 756 GC für große Flächen präsentierte das Unternehmen zwei Produktneuheiten der kommenden Saison.
STIHL verteidigt Spitzenposition an den Weltmärkten trotz Widrigkeiten
Neben dem starken Euro haben 2018 auch ungünstige Witterungsbedingungen und Unwägbarkeiten in der Weltpolitik die Geschäftsentwicklung getrübt. „Ein langer, kalter Frühling und ein sehr heißer, trockener Sommer haben sich in vielen Regionen negativ auf das Wachstum in der Natur und damit auch auf die Nachfrage nach unseren Produkten ausgewirkt. Die weltweiten Handelsbeschränkungen und die unklaren Bedingungen des Brexits verschlechterten außerdem die geschäftlichen Rahmenbedingungen“, so der Vorstandsvorsitzende. Die STIHL Gruppe erzielte im vergangenen Geschäftsjahr 90,5 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland. 39 Prozent wurden in der Europäischen Union erwirtschaftet. „Trotz der Widrigkeiten konnten wir mit einer leichten Absatzsteigerung unsere Spitzenposition an den Weltmärkten verteidigen“, erklärte Dr. Kandziora. Dabei erzielten STIHL Akku-Rasenmäher und STIHL Mähroboter zweistellige Zuwachsraten. In Asien und Afrika verzeichnete das Unternehmen ein zweistelliges Absatzplus. Dr. Kandziora: „Afrika ist für uns ein Zukunftsmarkt mit Wachstumspotenzial. Mittlerweile haben wir auch in Kenia eine eigene Marketinggesellschaft, die unsere Marktpräsenz auf dem afrikanischen Kontinent weiter verstärken wird.“ Der weltweite Personalstand der STIHL Gruppe erreichte erneut einen Rekordwert. Am Stichtag 31. Dezember 2018 arbeiteten 17.122 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen. Das entspricht einem Zuwachs von 7,9 Prozent im Vorjahresvergleich.
Im deutschen Markt 2018 weiter auf Wachstumskurs
„Im deutschen Markt erzielten wir 2018 eine Umsatzsteigerung. Das Geschäft bei Motorsägen entwickelte sich erfreulich“, sagte Dr. Kandziora. Dynamisch ist das Wachstum bei den Mährobotern STIHL iMow. Auch die neuen Akku-Rasenmäher wurden stark nachgefragt. Zu Recht: Der Akku-Rasenmäher STIHL RMA 448 TC hat bei einem aktuellen Test von Stiftung Warentest mit der besten Mähleistung abgeschnitten. Derzeit findet besonders die Benzin-Motorsäge STIHL MS 500i für Profis begeisterten Anklang.
„Traditionell beginnt die Gartensaison für uns mit dem bundesweiten STIHL Test-Tag. Dieses Jahr fand er am 6. April statt und viele Kunden nutzten die Möglichkeit, die neuen Produkte ausgiebig zu testen“, so der STIHL Vorstandsvorsitzende. 2019 ist das Unternehmen als offizieller Partner in Heilbronn zum ersten Mal bei einer Bundesgartenschau vertreten. Und die Remstal-Gartenschau unterstützt STIHL in Waiblingen als Diamant Sponsor. Besucher werden dort die Gelegenheit haben, das Unternehmen und die Marke STIHL kennenzulernen und Geräte auszuprobieren.
Deutsches Stammhaus wächst und erweitert Angebot attraktiver Sozialleistungen
Der Umsatz des deutschen STIHL Stammhauses ANDREAS STIHL AG & Co. KG stieg um 4,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Wegen der Bauaktivitäten im Werk 1 in Waiblingen und aufgrund des anhaltenden Personalwachstums eröffnete STIHL zu Beginn des Jahres das neue STIHL Werk 8 in Fellbach. Zum 31. Dezember 2018 arbeiteten 4.997 Beschäftigte im Stammhaus. Das entspricht einem Zuwachs von 7,4 Prozent im Vorjahresvergleich. 3.778 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Waiblingen, 166 in Fellbach, 260 in Ludwigsburg, 725 in Weinsheim und 68 in Wiechs am Randen tätig. „Unsere Beschäftigten tragen ganz wesentlich zu unserer positiven Geschäftsentwicklung bei. Daher bieten wir neben einer Beteiligung am Unternehmenserfolg durch eine Erfolgsprämie und die Mitarbeiterkapitalbeteiligung noch eine Vielzahl weiterer attraktiver Sozialleistungen an, die wir in diesem Jahr um eine Mobilitätsförderung erweitern“, informierte Dr. Kandziora. Stammhaus-Mitarbeiter in der Region Stuttgart, die einen Abo-Vertrag mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) abschließen, erhalten einen Nettoarbeitgeberzuschuss in Höhe von 120 Euro im Jahr und einen zusätzlichen Rabatt von 10 Prozent auf den Ticketpreis. Des Weiteren wird das Fahrrad- und E-Bike-Leasing mit 120 Euro pro Jahr gefördert.
Investitionen steigen um 30 Prozent
2018 investierte die STIHL Gruppe kräftig in den Ausbau von Forschung und Entwicklung sowie die Weiterentwicklung des weltweiten Fertigungs- und Vertriebsverbundes. Das Investitionsvolumen betrug 324 Millionen Euro. „Mit dieser Steigerung um etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so betonte Dr. Kandziora, „schaffen wir die Grundlage für künftiges strategisches Wachstum.“ Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 159 Millionen Euro gegenüber. Das Unternehmen baute zum Beispiel in Brasilien ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum und erweiterte die Produktion und Entwicklung von STIHL Tirol. 38,1 Prozent des gesamten Investitionsvolumens, das heißt 124 Millionen Euro, entfallen auf die ANDREAS STIHL AG & Co. KG. Damit sind die Investitionen in das Stammhaus am Standort Deutschland nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr. In Waiblingen wurde beispielsweise eine eigene Akku-Fertigung aufgebaut. Hier werden rückentragbare Akkus für Profianwendungen produziert. „Mit der Produktion von Akkus führen wir unsere Akku-Strategie konsequent fort und untermauern unseren Anspruch auf Spitzentechnologie. Erste Akkus aus eigener Fertigung kommen im Herbst 2019 auf den Markt“, gab Dr. Kandziora bekannt. Zu den aktuellen Aktivitäten zählt unter anderem der Bau einer neuen Produktionslogistik im STIHL Magnesium-Druckgusswerk in Weinsheim.
Anpassung der STIHL Vertriebskriterien
„Der Erfolg der STIHL Produkte basiert maßgeblich auf höchster Produktqualität sowie der Kompetenz des servicegebenden Fachhandels. Mittlerweile haben wir weltweit mehr als 50.000 Fachhändler in über 160 Ländern“, erklärte der STIHL Vorstandsvorsitzende. Zukünftig haben Kunden außerdem die Möglichkeit, sich alle Produkte – mit Ausnahme der Motorsäge – vom STIHL Fachhandel zusenden zu lassen. Online-Produktberater und andere mediale Einweisungshilfen stellen sicher, dass der Kunde durch den Händler vor dem Versand weiterhin in hoher Qualität beraten und insbesondere in die sichere Nutzung eingewiesen wird. Zudem hat der Händler im stationären Handel jetzt auch die Möglichkeit, STIHL Akku- und Elektroprodukte, ebenfalls mit Ausnahme der Motorsäge, direkt in der Originalverpackung zur Mitnahme anzubieten. Wobei der Fachhändler diese Geräte bei Bedarf auch weiterhin montiert und mit fachmännischer Einweisung überreicht. Damit reagiert STIHL auf die stetige Weiterentwicklung von Akku- und Elektro-Produkten und ein sich insbesondere durch den Onlinehandel wandelndes Kaufverhalten und passt seine geltenden Vertriebskriterien entsprechend an. Dr. Kandziora: „Wir sind überzeugt, mit diesen Änderungen den Herausforderungen beim Vertrieb von Akku- und Elektro-Produkten sowie im Onlinehandel gerecht zu werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass Beratung, Einweisung in die sichere Anwendung, die betriebsbereite Übergabe der Produkte und professioneller Service auch weiterhin wesentliche Bestandteile der STIHL Markenphilosophie bleiben.“
(ots)
Bildquellen
- STIHL erzielte 2018 leichtes Absatzwachstum: obs/ANDREAS STIHL AG & Co. KG/Katrin Spannblöchl