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Nordrhein-Westfalen: 74% der Unternehmen rekrutieren in Corona-Zeiten

von ARKM Zentralredaktion

Noch sind die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen zuversichtlich. Zwar hat rund ein Viertel der Unternehmer (26%) derzeit einen Einstellungsstopp für ihr Unternehmen ausgesprochen, 74 Prozent sind jedoch weiterhin auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und Fachkräften. Rund ein Drittel aller Unternehmen (32%) arbeiten wie gewohnt weiter, nutzen jedoch verstärkt digitale Tools wie Skype, MS Teams oder StarLeaf, um mit Kunden oder Remote-Mitarbeitern zu kommunizieren. Sechs Prozent der Firmen haben bereits Kurzarbeit angemeldet oder denken über diese Möglichkeit nach. Das haben die Niederlassungen Düsseldorf und Köln der internationalen Personalberatung Robert Walters, in einer Befragung ihres Kundenkreises herausgefunden.

„Aktuell gibt es verständlicherweise zahlreiche Unsicherheiten, doch das Gros der Unternehmer und Personalverantwortlichen zeigt sich zuversichtlich“, so Thomas Hartenfels, Director der Standorte Düsseldorf und Köln von Robert Walters. „Wir stellen aber teilweise eine Verlagerung der Personalnachfragen fest. Besonders häufig werden nach wie vor gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte in den Bereichen IT, Procurement & Supply Chain, Finanz- und Rechnungswesen gesucht, aber auch Experten für den Vertrieb im E-Commerce-Bereich.“

Robert Walters sieht vor allem in der Softwareindustrie, im Energiesektor und bei Beratungsunternehmen, die sich den aktuellen krisenbedingten Herausforderungen (Restrukturierungen, M&A und Rechtsberatung) widmen, nach wie vor erhöhten Personalbedarf: „Auch im Onlinehandel stellen wir aufgrund des Einbruchs im stationären Einzelhandel eine verstärkte Nachfrage fest. Vor allem Spezialisten für Onlineshop- und Marketplace-Lösungen werden hier aktuell gesucht“, ergänzt Hartenfels.

Im Finanz- und Rechnungswesen verstärkt sich die Suche nach Fachleuten mit Kenntnissen in Umstrukturierung und Effizienzsteigerung sowie für Automatisierungslösungen. Im HR-Bereich suchen Unternehmen zurzeit vermehrt Spezialisten mit arbeitsrechtlichem Schwerpunkt. Grund dafür ist der rapide Anstieg des arbeitsrechtlichen Arbeitsaufkommens im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Zudem sind explizite Erfahrungen in den Themenfeldern Kurzarbeit und Change Management gefragt.

Bemerkenswert sei zudem, dass Unternehmen in diesen unsicheren Zeiten bevorzugt Interim-Spezialisten an Bord holen, führt der Recruiting-Spezialist weiter aus. Nach Angaben der befragten Unternehmen, lassen sich Themen wie Change Management und Umstrukturierung am besten von Freiberuflern bewältigen, die entsprechende Berufserfahrung mitbringen. „Eine wachsende Anzahl unserer Kunden fragen freiberufliche Projektmitarbeiter nach. Der zunehmende Einstellungsstopp bezieht sich aus unserer Sicht vorrangig auf geplante Festanstellungen“, fügt Thomas Hartenfels hinzu.

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