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Halbjahresergebnis 2020: Artemis Group wegen COVID-19 mit weniger Umsatz und Ertrag

von ARKM Zentralredaktion

Die Artemis Group blickt aufgrund der schwerwiegenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesellschaft und die Wirtschaft auf ein sehr anspruchsvolles erstes Halbjahr 2020, insbesondere das zweite Quartal, zurück. Mit Ausnahme der Artemis Real Estate Group verzeichneten ihre weiteren Geschäftsaktivitäten Franke Group, Feintool Group und Artemis Asset Management Group fehlende Ergebnisbeiträge sowie zusätzliche Kosten unter anderem durch die COVID-19-bedingte mehrwöchige Stilllegung der Produktionsbetriebe. Infolgedessen musste die Gruppe in den ersten sechs Monaten 2020 einen zweistelligen Rückgang des organischen Umsatzwachstums hinnehmen, wobei negative Währungsauswirkungen aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber fast allen Währungen zu einem zusätzlichen Umsatzrückgang beitrugen.

Im ersten Halbjahr 2020 erzielte die Artemis Group einen konsolidierten Nettoumsatz von CHF 1’264,3 Mio. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode von CHF 291,8 Mio. oder 18,8%. Das organische Wachstum war mit -14,4% negativ. Die positiven Akquisitionseffekte lagen bei 0,2%, die negativen Währungseffekte bei 4,6%.

Der EBIT der Gruppe ging von CHF 63,0 Mio. auf CHF 14,7 Mio. zurück und die EBIT-Marge sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 von 4,0% auf 1,2%. Der Reingewinn reduzierte sich von CHF 74,2 Mio. auf CHF 28,5 Mio. im Vergleich zum Bezugszeitraum.

Die bisher getätigten Gesamtinvestitionen beliefen sich auf CHF 78,9 Mio. versus CHF 118,0 Mio. im Vergleichszeitraum und waren somit um 33,1% niedriger. Die Artemis Group beschäftigte per Ende Juni 2020 weltweit 11’024 Mitarbeitende (per Ende 2019: 12’072).

Entwicklung der Geschäftsaktivitäten im Überblick

Die Franke Group verzeichnete ein sehr starkes erstes Quartal 2020 und konnte organisch um 10.0% wachsen. Das zweite Quartal hingegen fiel COVID-19-bedingt sehr schwach aus, da insbesondere die Kunden aus der Fastfoodindustrie sowie dem Bereich Hotel/Restaurant/Café (Horeca) durch den mehrwöchigen weltweiten Lockdown sehr betroffen waren. Der April war der Monat, in dem die COVID-19-Krise die Gruppe mit voller Wucht getroffen hat. Die Monate Mai und Juni haben sich dagegen positiver entwickelt und auch im Juli wurden weitere Verbesserungen erzielt.

Vor diesem Hintergrund notierte die Franke Group im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang des Nettoumsatzes gegenüber dem Vorjahr um -13,2% von CHF 1’138,1 Mio. auf CHF 988,1 Mio. Organisch reduzierte sich der Umsatz um -8,1%. Akquisitionen trugen mit nur 0,2% zum Umsatzwachstum bei. Die Wechselkurse schwächten den Nettoumsatz um -5,2%.

Der Nettoumsatz aller Divisionen der Franke Gruppe reduzierte sich organisch. Einen zweistelligen Rückgang verzeichneten Franke Kitchen Systems (-16,7%) und Faber Hoods & Cooking Systems (-12,6%). Franke Coffee Systems (-5,9%), Franke Foodservice Systems (-3,4%) und Franke Water Systems (-2,0%) blieben im einstelligen Bereich.

Der EBIT betrug CHF 35,5 Mio. im Vergleich zu CHF 51,4 Mio. im Vorjahr, was einer EBIT-Marge von 3,6% (H1/H2019: 4,5%) entspricht. Während die Profitabilität bei Franke Coffee Systems unverändert blieb, konnte Franke Water Systems den EBIT sogar steigern. Faber Hoods & Cooking Systems, Franke Kitchen Systems und Franke Foodservice Systems verzeichneten insgesamt eine geringere Profitabilität gegenüber dem Vorjahr.

Die Gesamtinvestitionen beliefen sich im Berichtszeitraum auf CHF 20,8 Mio. gegenüber CHF 45,1 Mio. im Vorjahr.

Die Artemis Real Estate Group entwickelte sich im ersten Halbjahr 2020 erfreulich. Die Immobiliengruppe konnte ihr Portfolio weiter ausbauen und erreichte dank zusätzlicher Miteinnahmen ein sehr gutes Nettoumsatzwachstum von 10.0% bei einer überdurchschnittlichen Ertragssteigerung. Insgesamt investierte sie in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres CHF 24,1 Mio. in die Entwicklung von weiteren Wohnimmobilienprojekten.

Die Feintool Group erwirtschaftete in der Berichtsperiode einen Nettoumsatz von CHF 212,3 Mio. (H1/2019: CHF 331,9 Mio.) und lag somit um -36,0% unter dem Vorjahr. Währungs- und akquisitionsbereinigt verzeichnete das Unternehmen ein negatives organisches Wachstum von -33,3%. Der aktuelle EBIT von CHF -17,4 Mio. lag um CHF 28,0 Mio. unter dem Vorjahr. Die Performance-Entwicklung der Technologie-Gruppe spiegelt die immensen Gesamtauswirkungen der COVID-19-Krise und die anhaltend schwierige Marktsituation in der Automobilindustrie wider.

Die Investitionen insbesondere in den Ausbau und Ersatz von Maschinen und Ausrüstung betrugen im ersten Halbjahr 2020 CHF 20,8 Mio. (H1/2019: CHF 23,6 Mio.).

Die börsenkotierten Beteiligungsgesellschaften der Artemis Asset Management Group (Forbo >29,5%, Arbonia >22%, Autoneum >21%, Adval Tech >21%, Rieter >11,5%) mussten infolge des globalen Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus teilweise deutliche Umsatz- und Ertragsrückgänge hinnehmen. Die Artemis Asset Management Group erhöhte ihren Aktienbesitz in der Berichtsperiode nur geringfügig und ihre Investitionen in Start-Up- und Private-Equity-Gesellschaften konzentrierten sich auf die Unterstützung neuer Technologien und den Ausbau der geschäftlichen Aktivitäten.

Aussichten für 2020

Die Folgen der COVID-19-Pandemie haben die Halbjahresergebnisse 2020 der Artemis Group beeinträchtigt. Alle Geschäftsaktivitäten der Gruppe haben für hygienische und sichere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden gesorgt und die finanzielle Gesundheit des Unternehmens unter anderem durch Kosteneinsparungen so gut wie möglich sichergestellt. Bisher wurden im April die schlechtesten Ergebnisse erzielt. Seitdem ist erfreulicherweise eine monatliche Verbesserung festzustellen.

Auch wenn sich die Situation verbessert, ist aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten eine zuverlässige Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach wie vor sehr schwierig. Trotz der geringen Vorhersehbarkeit geht die Artemis Group von einer nicht schnellen, aber weiteren wirtschaftlichen Erholung aus – vorausgesetzt es kommt zu keinem zweiten Lockdown. Entsprechend bleibt die Gruppe positiv gestimmt und ist davon überzeugt, noch stärker und agiler aus der globalen Krise zurückzukehren. Das Artemis Group wird weiterhin die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen sorgfältig beobachten, um geschäftliche Opportunitäten wie etwa attraktive Übernahmen zu nutzen. Möglich wird dies dank einer gesunden Bilanz mit einer moderaten Nettoverschuldung und einer sehr soliden Eigenkapitalquote sein.

(ots)

Bildquellen

  • Halbjahresergebnis 2020: Artemis Group wegen COVID-19 mit weniger Umsatz und Ertrag, blickt aber zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte: obs/Franke Group/Brigitte Mathys

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