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Führungsfehler – So treiben Chefs mit System Ihre Mitarbeiter in den todsicheren Burnout! (4)

von wirtschaftstelegraph

Fortsetzung Tipp 8-10 von 52

Tipp 8: Setzen Sie keine klaren Ziele

Ziele helfen dabei, Meilensteine festzulegen und den Fokus zu wahren. Doch wer will heute in der digitalisierten Welt schon fokussiert sein, nur eine Aufgabe bewerkstelligen? Das ist out. Multitasking und Multitargeting sind im Digitalen Zeitalter angesagt. Targetdiversity heißt der Erfolgsfaktor der Zukunft.  Möglichst viele Ziel anzugreifen in möglichst kurzer Zeit. Dafür haben Sie ja Ihre Mitarbeiter. Sie bestimmen ja schließlich, wohin soll sich Ihr Mitarbeiter weiterentwickeln? Was ist sein Weg und seine Richtung? Eigeninitiative des Mitarbeiters ist hier ganz und gar nicht gewünscht. Ich rate hier allen Vorgesetzten auf alle Fälle möglichst viele Ziele zu setzen. Ein Ziel wird Ihr Mitarbeiter dann bestimmt schon erreichen. Erfolg ist also vorprogrammiert. Streuen Sie auch über den Arbeitstag hinweg möglichst viele zusätzliche nicht zielführende Informationen ein. Das verhindert, dass Ihre Mitarbeiter keine Zeit für eigene Reflektionen haben. Somit finden diese nur wenig Zeit für sich alleine mal inne zu halten, die Ruhe zu genießen und über Ihr eigenes Arbeiten und Leben nachzudenken. Bedenken Sie, als Burnout-Chef benötigen Sie keine selbstständig, denkenden Mitarbeiter, sondern Loyale und Folgsame. Natürlich können Sie zu Zielerreichung betragen, dass Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig zu Alkohol, Raucherpausen, Partys und andere Energieräuber einladen. Das ist im Alltagsgeschäft eine willkommende Abwechslung und motiviert Ihre Mitarbeiter.

Tipp 9: Wenn Sie Ziele setzen, dann Unerreichbare. 

Wenn Sie nun doch, auf Anweisung Ihres Chefs, nur ein Ziel für Ihre Abteilung und noch schlimmer pro Mitarbeiter festlegen müssen, erschwert das natürlich Ihre Führungsaufgabe extrem. Nun müssen Sie sich wirklich mit den Befindlichkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse Ihrer Mitarbeiter auseinandersetzen und dafür haben Sie eigentlich gar keine Zeit. Generell hilft bei dieser Aufgabestellung immer dem Mitarbeiter extrem hohe, nicht erreichbare und wnn möglich auch nicht messbare Ziel zu stellen. Das können extrem hohe Umsatzsteigerungen von 50% und mehr im Vertrieb sein. Auch immer gut ist eine Zufriedenheitsanalyse Ihrer Kunden zum Serviceverhalten Ihres automatisierten Anrufbeantworters im Internet oder die Gewichtsreduzierung Ihrer adipösen Mitarbeiter, damit mehr Bewegung in den Arbeitsablauf integriert wird. Ich bin mir sicher, auch Ihnen als kompetenter Burnout-Chef fallen noch weitere unerreichbare Ziele ein. Es ist doch nicht Ihr Problem als Vorgesetzter, wenn Ihre Mitarbeiter die gesetzten Ziele nicht erreichen. Schließlich hat ja die Personalabteilung diesen Mitarbeiter eingestellt. Sie können sich ja auch nicht um alles kümmern.

Tipp 10: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter Ihre Ziele selbst bestimmen.

Ganz kompetente Burnout-Chefs greifen ab und an zur effizientesten aber auch gefährlichsten und emotionalsten Zielerreichungsmethode. Die Zielebestimmung durch Ihre eigenen Angestellten und Mitarbeiter. Der große Vorteil für Sie als Führungskraft besteht darin, dass Sie sich erst gar nicht mit Ihren Mitarbeitern auseinandersetzen müssen. Wo kämen Sie denn da hin? Überall, aber bestimmt nicht dahin wo Sie als Chef wollen. Jeder der schon mal in einer Führungsverantwortung war oder auch zur Zeit ist, wird mir zustimmen, dass der größte Zeiträuber für Sie als Chef zuerst Ihre Mitarbeiter und an zweiter Stelle Ihre Kunden sind. Ständig kommen diese mit Fragen und wollen Antworten, meist konfrontieren Sie diese gar noch mit Problemen, als ob Sie nicht schon genug eigene Problem in Ihrer Führungsaufgabe und auch im Privaten haben, und ganz schlimm wird es, wenn Mitarbeiter gar von Ihnen Entscheidungen wollen. Daher probieren Sie es beim nächsten Mitarbeitergespräch (auch das noch) einfach mal aus. Lassen Sie sich von Ihren Mitarbeitern deren Ziele erstellen. Erscheint Ihnen das Ergebnis erreichbar, können Sie das Ziel immer noch erhöhen. Zu einfach wollen Sie es Ihren Angestellten doch nicht machen, denn diese brauchen ja Aufgaben an denen diese wachsen können.

(Fortsetzung folgt).

Peter Buchenau,

 

 

 

Deutschlands Chefsache Ratgeber

 

 

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